Ätiologie und Therapie von MIH-Zähnen
- Ursachen, Diagnosik, Relevanz in der zahnärztlichen Praxis, Therapieoptionen von Versiegeln bis laborgefertigte Kompositrestauration -
Prof Dr. Katrin Bekes, Wien
Karl Halbleib, Zahntechniker, Würzburg
Kurs Nummer: 018
Termin: 08./09. Januar 2016 (13 - 18 Uhr und 9 - 15 Uhr)
Veranstaltungsort: DGKiZ-Geschäftsstelle Würzburg
Fortbildungspunkte: 12
Kursgebühr:
DGKiZ-Mitglied: | 385,-- € |
Nichtmitglied | 470,-- € |
Kursbeschreibung
In diesem Kurs werden alle Aspekte der MIH vorgestellt und diskutiert: die unklare Ätiologie, neuere Ursachen-forschung, Prävention, Desensiblisierung, Therapieoptionen und Schmerzkontrolle.
Speziell die innovative, zahnsubstanzschonende Technik der laborgefertigten Kompositrestaurationen wird aus zahnärztlicher und zahntechnischer Sicht detailliert erläutert.
Seit Rückgang der Kariesprävalenz im bleibenden Gebiss erfährt die Molaren-Inzisiven-Hypomineralisation (MIH) verstärkte Beachtung. So ist es zum einen die bisher nicht mögliche Zuordnung zu einer Ursache, die diese Hypomineralisationen in ihrer Ätiologie erklären könnte, zum anderen aber auch die therapeutische Unsicherheit durch ein (bisher) fehlendes evidenzbasiertes Behandlungskonzeptes für diese Patienten. Hinzu kommt die verhältnismäßig hohe Prävalenz, in Deutschland mit bis zu knapp 15%,weltweit sogar bis zu etwa 45% , so dass es heute eigentlich unumgänglich ist, Patienten mit MIH in der Praxis zu sehen und behandeln zu müssen.
Was die Therapie betrifft, so beginnen die Schwierigkeiten schon bei der Schmerzausschaltung, da MIH-Seitenzähne sehr häufig schlecht zu anästhesieren sind. Ebenso ist die konventionelle, adhäsive Füllungstherapie in der Regel nicht erfolgreich das es immer wieder zu weiteren Zahnhartsubstanz- oder Füllungsverlusten kommt. Andere Füllmaterialien dagegen sind inzwischen kontraindiziert. Aufgrund dieser Voraussetzungen ist der Bedarf an zahnärztlichen Behandlungen bis zum Alter von 18 Jahren bis zu zehnmal mehr als bei Kindern ohne MIH; zusätzlich ist die Angst vor dem Zahnarzt meist wesentlich höher als bei MIH-freien Kindern.
Es gilt also, so früh wie nötig eine dauerhafte und für Patient und Behandler akzeptable Lösung zu finden. Diese kann die Versorgung dieser Zähne schon im Kindesalter durch Laborrestaurationen bedeuten. Anhand vieler klinischer Fälle wird im ersten Teil des Kurses die Indikationsstellung für solche Versorgungen besprochen, ebenso aber auch Alternativen, und so schrittweise die zahnärztliche Behandlung dargestellt. Der zweite Teil beschäftigt sich mit dem Übertrag im Labor, der Herstellung der Restaurationen sowie werkstoffkundlichen Aspekten.
Gerne können die Teilnehmer eigene Fälle mitbringen, die dann gemeinsam besprochen und geplant werden können.
Referenten
Prof. Dr. Katrin Bekes, Wien
1997-2002 Studium der Zahnmedizin an der Universität Halle-Wittenberg
2003 Promotion
2003-2010 Wiss. Mitarbeiterin in der Poliklinik für Zahnerhaltung, Parodontologie,
Sektion Präventive Zahnheilkunde und Kinderzahnheilkunde
seit 2010 Oberärztin
seit 2008 Generalsektretärin der DGKiZ
2012 Habilitation, Ernennung zur Privatdozentin
seit April 2015 Ordinarius der Abteilung für Kinderzahnheilkunde der Universität Wien
Karl Halbleib, Zahntechniker, Würzburg
1981 - 1984 Ausbildung zum Zahntechniker / Zahntechnik Marschall, Fulda
1984 - 1986 Bundeswehr
1986 - 1988 Zahntechnik Pfleger, Fulda
1988 - 1990 Praxislabor Dres. Gärtner, Würzburg
seit 1990 Poliklinik für Zahnerhaltung u. Parodontologie der Universität Würzburg
seit 1993 Laborleiter
seit 2006 zahntechnisches Gewerbe in Nebentätigkeit mit Schwerpunkt Composite-Restaurationen mit und ohne Glasfaserverstärkung
Kursrichtlinien
Die Kursgröße beträgt maximal 24 Teilnehmer/innen. Die Kursplätze werden in der zeitlichen Reihenfolge der Anmeldungen vergeben. Die Mindestteilnehmerzahl des Kurses beträgt 12 Personen. Falls die Teilnehmerzahl nicht erreicht wird, werden Sie 10 Tage vorher schriftlich informiert und bereits überwiesene Kursgebühren zurückgezahlt.