Frontzahntrauma bei Kindern und Jugendlichen - Biologie berücksichtigen, Ästhetik wiederherstellen
Prof. Dr. Gabriel Krastl, Universität Würzburg
Kurs Nummer: 043
Termin: 08./09. Juni 2018 (13 - 18 Uhr und 9 - 15 Uhr)
Veranstaltungsort: DGKiZ-Geschäftsstelle Würzburg
Fortbildungspunkte: 12
Kursgebühr:
DGKiZ-Mitglied: | 385,-- € |
Nichtmitglied: | 470,-- € |
Fotos: © Prof. Dr. G. Krastl
Kursbeschreibung
Ein Zahntrauma kann zum einschneidenden Erlebnis für den Betroffenen, oftmals ein
Kind, werden. Während für den Patienten zunächst die Beseitigung der unmittelbaren
Unfallfolgen im Vordergrund steht, muss der Behandler die oftmals weitreichenden
Konsequenzen einzelner Therapieoptionen berücksichtigen. Generell geht es darum,
alle 5 Gewebe (Zahnhartsubstanz, Endodont, Parodont, angrenzender Alveolarknochen
und orale Weichgewebe), die bei einem Zahnunfall betroffen sein können zu berücksichtigen und für sich adäquat zu behandeln.
Bei der Therapie von Zahnfrakturen stehen aus endodontischer Sicht vitalerhaltende Maßnahmen im Vordergrund. Zähne mit nicht abgeschlossenem Wurzelwachstum können so ihr Wurzellängen und –dickenwachstum fortsetzen. Aus restaurativer Sicht gilt es Funktion und Ästhetik möglichst optimal wiederherzustellen. Die restaurative Versorgung von Kronen-Wurzel-Frakturen ist durch die subgingival liegenden Defektgrenzen massiv erschwert. Zur Defektdarstellung und Herstellung der biologischen Breite bieten sich verschiedene Alternativen an. In vielen Fällen ist eine kieferorthopädische oder chirurgische Extrusion ein sinnvoller Weg im Sinne der Zahnerhaltung.
Insbesondere bei schwerwiegenden Verletzungen parodontaler Strukturen (Intrusionen
und Avulsionen) ist mit einer hohen Gefahr von externen Wurzelresorptionen zu
rechnen. Hier liegt die Förderung von Wundheilungsvorgängen der verletzten Gewebe
im Fokus aller therapeutischen Bemühungen. Zellphysiologische Lagerungsmedien,
Tetrazykline, Steroide, Schmelz-Matrix-Proteine und biokompatible Materialien sind
einzelne Puzzleteilchen die sich zu neuen Therapiekonzepten ergänzen und in komplexen Fällen über Zahnerhalt oder Verlust entscheiden können.
Prof. Krastl, Gründer des ersten deutschen Zahnunfallzentrums in Würzburg, bietet einen tiefen Einblick in das klinische Behandlungskonzept: aktuell, prägnant, praxistauglich.
Referent
Prof. Dr. Gabriel Krastl, Universität Würzburg
1993 - 1998 Studium der Zahnheilkunde in Tübingen
1998 - 2005 Wissenschaftlicher Assistent und ab 2002 Oberarzt der Poliklinik für
Zahnerhaltung, Universitätsklinikum Tübingen
2005 - 2014 Oberarzt, Klinik für Parodontologie, Endodontologie und Kariologie, Basel
Leiter Fachgruppe Kariologie
2006 - 2014 Gründung und Leitung des Zahnunfall-Zentrums Basel zusammen mit Prof. Dr. A. Filippi
2012 Forschungsjahr Department of Oral Surgery / Biomaterials Unit, School of Dentistry, University of
Birmingham, United Kingdom
seit 2014 Direktor der Poliklinik für Zahnerhaltung und Parodontologie der Universität Würzburg
Kursrichtlinien
Die Kursgröße beträgt maximal 24 Teilnehmer/innen. Die Kursplätze werden in der zeitlichen Reihenfolge der Anmeldungen vergeben. Die Mindestteilnehmerzahl des Kurses beträgt 12 Personen. Falls die Teilnehmerzahl nicht erreicht wird, werden Sie 10 Tage vorher schriftlich informiert und bereits überwiesene Kursgebühren zurückgezahlt.