Endodontie bei jugendlichen (unreifen) bleibenden Zähnen

Prof. Dr. Gabriel Krastl, Würzburg
Dr. Richard Steffen, Basel
Kurs Nummer: 076
Termin: 17. / 18. Juli 2020 (13 - 18 Uhr und 9 - 15 Uhr)
Veranstaltungsort: Freitag: DGKiZ-Geschäftsstelle Würzburg
Samstag: Phantomraum Zahnklinik Würzburg
Fortbildungspunkte: 15
Kursgebühr: Fotos: © Prof. Dr. G. Krastl, Dr. R. Steffen
DGKiZ-Mitglied: | 535,-- € |
Nichtmitglied: | 620,-- € |
Kursbeschreibung
MTA, Portlandzement, oder Biokeramik? Kalziumhydroxid oder triantibiotische Mischungen?
Was gehört ins Endodont und wie geht das am besten?
In Abhängigkeit von der Ausgangssituation ergeben sich heutzutage aus endodontischer Sicht viele Möglichkeiten selbst schwer kompromittierte Zähne zu erhalten. Hand aufs Herz: Sitzt man selbst im Behandlungsstuhl, ist doch die Zahnextraktion nur die letzte Therapieoption ... oder? Und bei unseren jungen Patienten? Nutzen wir die zur Verfügung stehenden Optionen wirklich aus? Das breitere Spektrum an Therapiemöglichkeiten erfordert differenziertere Entscheidungen.
Der Kurs zeigt anhand zahlreicher klinischer Fälle und entsprechender praktischer Übungen an speziellen im 3D Druck hergestellten Zahnmodellen den Einsatz moderner und / oder bewährter endodontischer Materialien bei Kindern und Jugendlichen – immer vor dem Hintergrund der Frage, welche Materialien es sich lohnt, in der Praxis einzusetzen und welche eben nicht. Ferner werden die vielen kleinen Details besprochen, die entscheidend sind, um die Vorteile des jeweils gewählten Materials auch tatsächlich ausnutzen zu können: praxisnah und trotzdem evidenzbasiert.
Im Kurs werden u.a. folgende Themen besprochen:
- Moderne Materialien für die Endodontie
- Partielle Pulpotomie nach Trauma
- Therapie von jugendlichen Zähnen mit unvollständigem Wurzelwachstum nach Trauma oder Infekt
- Entscheidungsbaum und Erfolgs-Assessment bei der Behandlung von devitalen Zähnen mit offenem Apex
- welche Behandlungmethoden sind geeignet bzw. weniger geeignet?
- Apexification mit Ca(OH)2?
- Apikaler Plug mit MTA?
- Regenerative endodontische Verfahren (Ca(OH)2, 3AB, 2AB)?
- Spülprotokolle
- Behandlungsalternativen bei Misserfolgen nach endodontischer Behandlung von Zähnen mit offenem Apex
- das Problem mit den Verfärbungen nach der Endodonie und Prävention von Verfärbungen
- Endodontie bei Zähnen mit ausgeprägten Invaginationen
- Chirurgische Extrusion nach Kronen-Wurzel-Fraktur mit Benex
- (Micro)Guided Endodontic
- Chirurgische Extrusion mit Benex
Nach dem theoretischen Abschnitt am Freitag im Seminarraum der DGKiZ haben die Teilnehmer am Samstag die Möglichkeit im Phantomraum der Zahnklinik Würzburg die verschiedenen Methoden zur Aufbereitung und Abfüllung dieser besonderen Zähne mit unterschiedlichen Materialien (Biodentine, Medcem MTA und PC, ProRoot, CEM) und Techniken (Apikaler Plug mit MAP, mit Venflow, mit Bürste; Thermoplastische WF nach apikalem Plug) selbst auszuprobieren und zu testen.
Hierzu werden den Teilnehmern speziell für diesen Kurs hergestellte 3D Modell von Zähnen mit unvollständigem Wurzelwachstum und Invaginationen zur Verfügung gestellt.
Zudem können die Teilnehmer an 3D-Milchmolaren die Pulpotomie mit verschiedenen MTA-Materialien ausprobieren.
Referenten
Prof. Dr. Gabriel Krastl, Universität Würzburg
1993 - 1998 Studium der Zahnheilkunde in Tübingen
1998 - 2005 Wissenschaftlicher Assistent und ab 2002 Oberarzt der Poliklinik für
Zahnerhaltung, Universitätsklinikum Tübingen
2005 - 2014 Oberarzt, Klinik für Parodontologie, Endodontologie und Kariologie, Basel
Leiter Fachgruppe Kariologie
2006 - 2014 Gründung und Leitung des Zahnunfall-Zentrums Basel zusammen mit Prof. Dr. A. Filippi
2012 Forschungsjahr Department of Oral Surgery / Biomaterials Unit, School of Dentistry, University of
Birmingham, United Kingdom
seit 2014 Direktor der Poliklinik für Zahnerhaltung und Parodontologie der Universität Würzburg
seit 2015 Gründung und Leitung des Zahnunfallzentrums Würzburg
Dr. Richard Steffen, Universität Basel

- Schulen und Abitur in Deutschland
- Studium der Zahnmedizin 1979 bis 1985 in Basel
- Dissertation zum Thema ”Wachstumstendenzen im frühen Wechselgebiss”
- von 1986 bis 1991 zuerst Zahnarzt dann Leiter der Schulzahnklinik Amriswil
- seit 1991 eigene Praxis für Kinderzahnmedizin in Weinfelden
- 1998 - 2018 zunächst externer Mitarbeiter bei Dr. H. v. Waes, später Oberassistent und
Lehrauftrag KZM Universität Zürich
- seit 2018 Oberarzt, Assist. Prof. und wiss. Mitarbeiter bei Prof. Dr. C. Verna, Univ. Zentrum für Zahnmedizin in Basel
- Leiter des Ausbildungsprogramms Lachgassedierung bei der SVK
- seit 2004 Councillor und später "Member of the board" der EAPD
- ca. 30 zahnmedizinische Veröffentlichungen
Kursrichtlinien
Die Kursgröße beträgt maximal 24 Teilnehmer/innen. Die Kursplätze werden in der zeitlichen Reihenfolge der Anmeldungen vergeben. Die Mindestteilnehmerzahl des Kurses beträgt 15 Personen. Falls die Teilnehmerzahl nicht erreicht wird, werden Sie 10 Tage vorher schriftlich informiert und bereits überwiesene Kursgebühren zurückgezahlt.